Die Deutsche Eiche (Stieleiche)

Wenn es um Symbolträchtigkeit und Emotionen geht, kann hierzulande kein Baum der Eiche das Wasser reichen. Als Nationalbaum der Deutschen ist die Eiche felsenfest mit unserer Kultur verwurzelt – ob als Eichenlaub auf unserem Münzgeld, im Namen zahlreicher Gaststätten „Zur Deutschen Eiche“ oder als Wahrzeichen im Wappen von Berga an der Elster. Kein Wunder, dass ausgerechnet der Eiche die Ehre zuteil wird, den Startschuss für unser Holzarten-ABC zu geben.

 

Das sind die Fakten zur Deutschen Eiche

Botanischer Name: Quercus robur (Stieleiche)
Familie: Buchengewächse (Fagaceae)
Verbreitung: Europa
Früchte: Eicheln
Symbolkraft: Beständigkeit, Treue, Weisheit, Heldentum

 

Und wie steht’s um das Holz der Eiche?

 

– Rohdichte ca. 0,65 g/cm³: ziemlich hart für ein heimisches Holz
– Dauerhaftigkeitsklasse 2 von 5: schützt sich draußen ganz gut selbst vor dem Verfall
– Elastizität 10,2-15,7 kN/mm²: Eine Deutsche Eiche verbiegt man nicht so schnell.

Aufgepasst! Eiche besitzt viele Gerbstoffe, die nasses Eichenholz in Verbindung mit Eisenmetallen schwarzblau verfärben und Befestigungsmittel korrodieren lassen. Darum bei Eiche bitte immer Edelstahl-Schrauben verwenden!

Für diese Zwecke eignet sich Eichenholz

Eichenholz ist ein wahrer Alleskönner und darum gleichermaßen beliebt wie der Eichenbaum. Weil die Oberfläche von Eichenholz extrem aufnahmefähig für alle möglichen Beizen, Lacke, Öle oder Wachse ist, kann Eiche nahezu alles sein: rustikaler Dielenboden, antiker Beistelltisch oder nordisch-moderne Vertäfelung in transparentem Weiß.

Eiche ist sehr fest, pilzresistent und mit ihrer markanten Holzstruktur außerdem schön anzusehen. Sie findet daher beinahe überall Verwendung. Ob im konstruktiven Bereich, als Möbelholz, für massive Treppen oder als Parkettboden – der Eiche-Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Je nach Einschnittwinkel entsteht entweder eine Streifen-Optik mit so genannten Spiegeln oder die für Eiche typischen Fladern.

Schon gewusst? Eine ganz spezielle Bedeutung kommt dem Holz der Eiche bei Rotwein-, Cognac- und Whiskeyfässern zu. Das liegt zum einen am besonderen Aroma, aber auch an der guten Feuchtebeständigkeit des Holzes.


 


Drei ganz spezielle Eichen

Die Beständigkeit von Eiche gegenüber Feuchtigkeit ist auch der Grund für die Existenz der Mooreiche. Im Gegensatz zu einem weit verbreiteten Irrglauben ist Mooreiche mitnichten eine Unterart der normalen Eiche. Sie entsteht vielmehr, wenn Eichenstämme sehr lange Zeit in sumpfigen Gebieten standen. Durch die eichentypische Gerbstoff-Reaktion erhält das Holz über die Jahrhunderte eine interessante Färbung. Hölzer aus Mooreiche sind seltene Fundstücke und daher preisintensive Raritäten für Liebhaber. Eine Alternative ist Räuchereiche, die ihre spezielle dunkle Farbe durch die Behandlung mit Ammoniak erhält.

Die Korkeiche ist hingegen tatsächlich eine eigenständige Eichenart (Quercus subor). Im warmen Süden Portugals und Spaniens wächst die immergrüne Eiche in besonders artenreichen Habitaten. Für die Gewinnung von Kork muss übrigens keine Eiche ihr Leben lassen, da nur die Rinde des Baumes genutzt wird. Diese wird etwa alle acht Jahre geschält und anschließend u.a. zu Weinkorken, Pinnwänden oder Korkparkett verarbeitet.

 

Bewandernswerte Eichen im Thüringer Vogtland

Schwedeneiche in Weida Wappeneiche in Berga Rastplatz Eiche bei Zeulenroda
Rastplatz Eiche bei Zeulenroda

 

So viel Interessantes ließe sich noch über der Deutschen liebstes Holz berichten. In dem Bewusstsein, dass wir hier nur an der Oberfläche der Eichenvielfalt kratzen können, verbleiben wir mit der Redewendung „Was kümmert es die Eiche, wenn die Wildsau sich an ihr reibt.“

Quelle: GD Holz (www.holzvomfach.de)

Was verbindet ihr mit der Eiche als Baum oder Holz? Für welche Zwecke nehmt ihr besonders gern Eiche? Wir sind schon gespannt auf eure Kommentare

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